BUSINESSPLAN KOMPAKT:
Eine sechsseitige Zusammenfassung des Businessplans können Sie hier lesen und ausdrucken
BUSINESSPLAN KOMPLETT:
Den kompletten Businessplan (59 Seiten) können Sie hier lesen und ausdrucken.
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Das Beethoven-Festspielhaus: Der Businessplan
Das Beethoven-Festspielhaus wird im Bau vollständig privat finanziert. Die Stadt Bonn stellt im Erbbaurecht ein baureifes Grundstück zur Verfügung und hat dafür bis zu 4,4 Mio Euro bewilligt. Den Betrieb des Festspielhauses wird eine Betriebsstiftung übernehmen, für die der Deutsche Bundestag bereits 2007 ein Stiftungskapital von 39 Mio Euro beschlossen hat. Erhöht wird dieses Stiftungskapital durch die Stadt Bonn um 10 Mio Euro (in 20 Jahresraten a 0,5 Mio), die Sparkasse Köln Bonn um 5 Mio (Raten von 1 Mio jährlich) und den Rhein-Sieg-Kreis um 3 Mio (Raten von 1 Mio jährlich). Dazu kommen Betriebskostenzuschüsse bzw. Sponsoring-Leistungen der Deutschen Telekom und der Deutschen Post DHL sowie der bürgerschaftlichen Festspielhaus-Initiativen.
Als Grundlage für ihre Investitionsentscheidung zur privaten Finanzierung des Baus hat die Deutsche Post DHL die Erstellung eines Businessplans für die Betriebsstiftung in Auftrag gegeben, gemeinsam mit dem Festspielhaus-Förderverein („Grießl&Friends“) und der Beethoventaler-Genossenschaft kritisch überprüft. Erarbeitet wurde der Entwurf von der in diesem Bereich führenden METRUM Managementberatung GmbH München. Die Stiftungsaufsicht der Bezirksregierung Köln hat den Plan als Grundlage zur möglichen Anerkennung der geplanten Stiftung gebilligt.
Dieser 53-seitige Businessplan wurde am 23. Februar 2015 allen Beteiligten zur Verfügung gestellt, die ihn nun zur Grundlage eigener Entscheidungen machen können. Seine Eckpunkte sind:
Die Aufbauphase der Betriebsstiftung bis 2020 wird durch Private finanziert
Noch 2015 wollen durch einmalige Kapitaleinlagen von jeweils 50.000 Euro vor allem die Stadt Bonn, den Rhein-Sieg-Kreis, die Sparkasse KölnBonn, sowie die bürgerlichen Initiativen „Grießl & Friends“ und „Beethoventaler-Genossenschaft die notwendige Betriebsstiftung gründen. Dabei übernehmen „Grießl&Friends“ , die Deutsche Telekom und die Deutsche Post DHL die Kosten der Abschubfinanzierung. Mit der Genehmigung des Bauantrags Ende 2015 beginnt der Zufluss des Stiftungkapitals (Bund 39 Mio Euro, Stadt Bonn 10 Mio Euro, Sparkasse KölnBonn 5 Mio Euro, Rhein-Sieg-Kreis 3 Mio Euro). Für die Aufbauphase bis 2020 wird ein Zinssatz von 1,5 Prozent zugrunde gelegt.
Der Betriebsplan ab 2020 basiert auf den Zahlen bestehender Konzerthäuser
Dem Businessplan für das Beethoven-Festspielhauses liegen nicht einfach theoretische Annahmen zugrunde, sondern konkrete Benchmarks führender Konzerthäuser im deutschsprachigen Raum. Dabei handelt es sich um das Konzerthaus Dortmund, das Gewandhaus Leipzig, die Laeiszhalle Hamburg, die Alte Oper Frankfurt, die Kölner Philharmonie, die Philharmonie Luxemburg und die Tonhalle Düsseldorf . Auf dieser Grundlage ist modellhaft ein ganzes Betriebsjahr mit realen Programm-Modulen durchgerechnet.
Das erwartete Besucherpotential ist solide kalkuliert
Zugrunde gelegt wurden die aktuellen Zahlen von Besuchern klassischer Konzerte in und aus Bonn. Das sind 90.000 Klassikbesucher in Bonn (Beethoven Orchester Bonn 40.000, Beethovenfest 35.000, andere 15.000). Dazu kommt die erhebliche Anzahl klassischer Konzertbesucher aus Bonn in der Kölner Philharmonie (Besucherzahl dort insgesamt jährlich 660.000). Auch zwei unterschiedliche Potentialanalysen bis zu 171.000 mögliche Besucher klassischer Konzerte in einem Beethoven-Festspielhaus. Dennoch gehen die Berechnungen vor nur 144.000 Besuchern klassischer Konzerte aus (+35.000 Jazz/Weltmusik etc).
190 Veranstaltungen gewährleisten eine hohe Programmvielfalt
Hauptaufgabe der Betriebsstiftung Beethoven-Festspielhaus ist die Gewährleistung eines dem Festspielhaus angemessenen Konzertprogramms, das höchsten Ansprüchen genügt, nationale und internationale Strahlkraft entfaltet und zugleich für die Menschen in Bonn und der Region zugänglich ist. Dabei steht klassische Musik im Mittelpunkt, soll aber das Programm nicht ausschließlich bestimmen. Vorgesehen sind 82 Eigenveranstaltungen der Stiftung Festspielhaus, 30 Konzerte des Beethoven Orchester, 25 Konzerte des Beethovenfestes sowie 55 sonstige Musikveranstaltungen. Dies ergibt 152 Klassikkonzerte plus 40 Veranstaltungen anderer Gattungen. Dazu kommen die Proben des Beethoven Orchester Bonn. Damit bleibt genügend Raum und Zeit für Nutzungen durch Educationprogramme für junge Leute, semi-professionelle Nutzer (z.B. Jugend-/Laienmusik, Chöre), offene Veranstaltungsformate und die zusätzliche Nachfrage, die attraktiver Konzerthäuser bei privaten Veranstaltern generieren. Daraus ergeben sich auch weitere Mieteinnahmen.
Die Ticketpreise sind bürgernah und zugleich wirtschaftlich
Die Ticketpreise für Eigenveranstaltungen des Festspielhauses werden nicht staatlich subventioniert. Ausgehend vergleichbaren Konzerthäusern wurde eine durchschnittliche Auslastung von 78 % zugrunde gelegt sowie ca. 40 % ermäßigter Karten angenommen. Die nicht ermäßigte Preisstaffelung bezieht sich auf unterschiedliche Platzkategorien und beträgt durchschnittlich bei
- Sinfonik: Superstars 113 Euro/ international 88 Euro / national: 50 Euro
- Solo / Kammermusik: Superstars 75 Euro/internat. 44 Euro /nat. 25 Euro
- Jazz/Weltmusik 50 Euro
Pro belegtem Platz können bei den Eigenveranstaltungen durchschnittlich rd. 50 EUR Ticketeinnahmen realisiert werden – selbst wenn 40% der Besucher durch Ermäßigungen nur den halben Preis zahlen.
Der Betrieb ist mit ausgeglichenem Ergebnis möglich
Auf dieser Grundlage dieser vorsichtigen Annahmen decken die Einnahmen des Betriebs die Aufwendungen, obwohl weder eine noch offene Beteiligung des Landes NRW noch mögliche weitere Sponsoren berücksichtigt sind. Wesentliche Einnahmen sind der Kartenverkauf (3,9 Mio Euro), das Sponsoring der deutschen Telekom (1,5 Mio Euro), Mieteinnahmen (1 Mio Euro) sowie Erträge aus dem Stiftungskapital bei einer nach Angaben der Sparkasse KölnBonn erreichbaren langfristigen Durchschnittsrendite von 3 Prozent vom Stiftungskapital. Wesentliche Ausgaben bestehen in den Kosten des Musikprogramms (4,2 Mio Euro), Personalkosten (1,4 Mio Euro), den Betriebskosten (0,7 Mio Euro) sowie einer Gebäuderücklage von zunächst 0,5 Mio Euro, dann 1,1 Mio jährlich.