Wie ihr Enkel berichtete, verließ Helene von Breuning mit ihren Kindern nach dem Tod ihres Mannes das elterliche Haus in Bonn zu „zeitweiligen längeren und kürzeren Aufenthalte[n] bei ihrem Schwager in Kerpen (einem Dorfe zwischen Cöln und Aachen) oder bei ihrer Schwester Margarethe von Stockhausen in Beul an der Ahr". Es liegt nahe, dass Beethoven dorthin mitgenommen wurde.
Der Kerpener Schwager war Johann Philipp von Breuning, der dort seit 1765 Kanoniker war und 1769 zum Priester geweiht wurde. Er war - so der Beethoven-Freund Franz Gerhard Wegeler - sehr gastfreundlich, so dass zu ihm „die Familie mit ihren Freunden alljährlich auf 5 - 6 Wochen in die Vacanz zog. Auch Beethoven brachte mehrmals einige Wochen recht fröhlich dort zu".
Auch Wegelers Neffe Gerhard von Breuning erwähnte die Ausflüge. Zu seinem Großonkel Johann Philipp bemerkte er: "Er war ein sehr gescheidter und äußerst liebenswürdiger Mann, dessen Haus durch seine unvergleichliche Gastfreundlichkeit zum erkohrenen allsommerlichen Tummelplatze der gesammten Familie und ihrer Freunde - darunter auch seiner Zeit Beethoven, der dann in der Kirche oftmals die Orgel spielte – bis an sein Lebensende ward.“
In einem Brief von Beethoven vom Sommeranfang 1792 an seine Jugendfreundin Eleonore von Breuning ist von einer bevorstehenden Reise der Familie nach Kerpen die Rede: »reisen sie glücklich, und bringen sie ihre Theure Mutter wieder völlig Gesund zurück. denken Sie zuweilen an ihren Sie noch immer verehrenden wahren Freund Beethowen".
Als Franz Gerhard Wegeler am 28. Dezember 1825 seinen langjährigen Freund - „Mein lieber alter Louis!" - in Wien mit allerlei Neuigkeiten aus seiner Heimatstadt versorgte, erwähnte er: "Die Mama Breuning ist 76, der Onkel in Kerpen 85 Jahr alt. Letzterer freut sich noch des Lebens, und spricht oft von dir".